Hans Altmann - Erbauer des Rathauses Friedenau
Ein Beitrag von Eva Liebchen
Der 1871 (im Gründungsjahr Friedenaus) in Danzig geborene Architekt und Baumeister Hans Altmann wurde 1904 zum Friedenauer Gemeindebaurat berufen. Er errichtete bis in den Anfang des 1. Weltkrieges zahlreiche kommunale Bauten, die bis heute das Erscheinungsbild von Friedenau prägen. Das imposanteste Zeugnis seines Schaffens ist das Friedenauer Rathaus. Am Eingang zur Rheinstraßenseite hat er sich selbst mit einer Porträtbüste verewigt (Foto links).
Weiter stammen u.a. von ihm die Paul-Natorp-Schule in der Goßlerstraße, die Bobertal-Schule in der Offenbacher Straße, die Stechlinsee-Schule in der Rheingaustraße, die Rheingau-Schule in der Schwalbacher Straße, die ehemaligen Askania-Werke und das Gemeindehaus „Zum Guten Hirten“ in der Bundesallee und nicht zuletzt das Columbarium des Friedhofs Stubenrauchstraße und die baulichen Anlagen des Friedenauer Waldfriedhofs Güterfelde.
Nachdem er auch schon 1899/1900 das Königliche Staatsministerium in Berlin geschaffen hatte, galt Hans Altmann in der damaligen Architekturwelt als „ideenreicher und vielseitig künstlerischer Schöpfergeist“ und „in Stein dichtender Baukünstler“.
Am Rathaus Friedenau wurde vor allem der „point de vue“ gelobt, d. h. die Lage des Rathausturmes, der – bewusst auf die Ecke gesetzt – von der Haupt- und der Rheinstraße weithin sichtbar ist. Die schönen Werksteingliederungen der Hauptfassade wurden durch den Krieg zerstört und teilweise nicht mehr erneuert, ebenso erging es zum Teil der Inneneinrichtung.Spiegelsaal und Schlesiensaal (früher „Bürgersaal") sind jedoch in (fast) alter Pracht erhalten.
Altmann, der später als freier Architekt arbeitete, erlebte die Zerstörung, aber auch den Wiederaufbau des Rathauses noch mit. Er starb 1965.